Ach du schönes Neuseeland du machst es uns echt nicht leicht. Schon wieder einer dieser Orte, für die wir eigentlich viel mehr Zeit benötigen, als wir eingeplant haben. Mit den goldenen Sandbuchten, dem blitzblauen Wasser und dem unberührten, üppig bewachsenen Hinterland ist der Abel Tasman Nationalpark im Norden der Südinsel zurecht einer der meist besuchten Nationalparks in Neuseeland.
Einer der sogenannte Great Walks, jene neun berühmteste und beliebteste Wanderungen in Neuseeland, schlängelt sich durch den Abel Tasman. Abel Tasman Coast Track heisst die Wanderung, die auf insgesamt über 60 Kilometern entlang der Küste durch den Nationalpark führt. Für die gesamte Wanderung benötigst du etwa 5 Tage. Das haben wir zeitlich nicht in unseren Roadtrip einplanen können und haben uns daher entschieden einen Teil der Wanderung im Abel Tasman Natinalpark zu absolvieren. Soviel vorweg: Auch für einen Vormittag oder eben Nachmittag lohnt sich ein Ausflug in diesen wunderschönen Nationalpark.
Was erwartet dich im Abel Tasman Nationalpark?
Wir würden sagen: «Klein, aber oho»: Der Abel Tasman Nationalpark ist der flächenmässig kleinste Nationalpark Neuseelands. Wenn du deine Wanderung im Park startest, merkst u davon ehrlich gesagt nichts mehr. Ganz im Gegenteil: Wir haben das Gefühl, der abgeschiedenen Natur hier sehr, sehr nahe zu sein. Hinzu kommt, dass wir hier fast alleine unterwegs sind und somit geniessen wir die Ruhe umso mehr.
Das liegt vor allem auch daran, dass die einzelnen Lookouts oder Strandabschnitte entlang des Wanderwegs ausschliesslich über den Wasserweg erreichbar sind. Keine Strassen, keine Autos, nur Natur pur. Mehr als drei Viertel des Nationalparks besteht aus Wald. Teile des Hinterlands sind sehr hügelig: Die höchste Erhebung liegt immerhin auf 1’150 Höhenmetern.
Für seine goldfarbenen Sandstrände und winzigen Buchten ist der Abel Tasman Nationalpark berühmt. Von dem Hauptwanderweg führen dich meist kleine Abwege direkt zu den Buchten.
Die beste Jahreszeit für einen Besuch des Abel Tasman Nationalparks
Die gute Nachricht: Das Klima im Abel Tasman Nationalpark ist sehr jederzeit mild. Angeblich geniesst Neuseeland hier die meisten Sonnenstunden im Jahr. Wir sind im Februar im neuseeländischen Sommer (Januar bzw. Februar) im Abel Tasman Nationalpark und haben richtig Glück: Strahlender Sonnenschein und gut 25 Grad. Das Wasser ist in den Sommermonaten auch angenehm warm, um einen Sprung ins Meer zu wagen. Wie überall in Neuseeland gilt natürlich: Ausnahmen bestätigen die Regel. Etwa zwei Tage nach unserem Besuch an der Westküste auf der Südinsel von Neuseeland kommt eine Schlechtwetterfront mit ziemlichem Temperatursturz.
Aber meist kommen zu den guten Nachrichten auch noch schlechte Mitteilungen. Der neuseeländische Sommer ist gleichzeitig auch Hauptreisezeit. Dass du auf dem Parkplatz von Abel Tasman Coast Track einen Parkplatz ergattern kannst, musst du früh morgens dort sein. Dennoch kommt es vor, dass du auf dem Abel Tasman Coat Track mutterseelenallein sein wirst. Auf dem Wanderweg selbst sind uns wenige Touristen mit Rucksack und Zelt entgegengelaufen. An den Stränden und Buchten sind wir jedoch wieder einsam und können das Rauschen des Meeres in den frühen Morgenstunden geniessen.
Unsere Wanderroute im Abel Tasman Nationalpark
Mit dem Wassertaxi hast du Zugang zum Abel Tasman Nationalpark
Der Abel Tasman Nationalpark ist im Naturschutzgebiet. Vom „Eingang“ des Parks kannst du somit entweder nur zu Fuss gehen oder aber ein Wassertaxi zu deinem gewünschten Ziel im Nationalpark buchen.
Wir nutzen den südlichen Zugang zum Abel Tasman Nationalpark. Marahau ist der letzte Ort vor dem Nationalpark. Einige Kilometer weiter südlich befindet sich Totaranui – ein ziemlich touristischer Ort mit einigen Unterkünften, einer Strandpromenade und einem Campingplatz. Als wir über die Schotterpiste fahren und um einige eher enge Kurven in Totaranui ankommen, sind wir überrascht, wie voll Kaiteriteri im Hochsommer ist. Das muss daran liegen, dass viele Neuseeländer in ihren Ferien (Januar,Februar) nach Kaiteriteri an den Strand reisen.
Wenn du das Wassertaxi buchen möchtest, gibt es mehrere Anbieter. Manche starten von Kaiteriteri, manche von Marahau und manche von beiden Orten. Dieses Wassertaxi kannst du direkt in der Reception vom Camping in Totaranui buchen. Du kannst zwischen einer Einfachen Fahrt oder einer Retour Fahrt wählen.
Andererseits kannst du zwischen vielen kombinierten Fahrten wählen: Hier bringt dich ein Boot zum gewünschten Ausgangspunkt deiner Wanderung und holt dich einige Stunden später von einer anderen Destination wieder ab.
Somit hast du für eine Wanderung im Abel Tasman Nationalpark genau zwei Möglichkeiten:
Möglichkeit 1: Du wanderst vom südlichen Eingang in Totaranui soweit du möchtest Richtung Norden und anschliessend wieder zurück. Wir haben uns aus zeitlichen Gründen für diese Fussreise entschieden.
Möglichkeit 2: Du buchst mindestens eine Fahrt (oder besser eine kombinierte Fahrt) mit einem Wassertaxi.
Unsere Route: Von Totaranui nach Waiharakeke Bay und wieder zurück
Die Frage aller Fragen: Welcher Streckenabschnitt im Abel Tasman Nationalpark ist der schönste für eine Wanderung? Wir müssen dich leider enttäuschen: Diese Frage können wir dir nicht beantworten. Denn: Zunächst einmal kennen wir nicht die ganze Strecke des Abel Tasman Coast Tracks. Und wir geniessen jede neue Bucht mit den prallen Farben und Geräusche.
Die Wanderzeit für diese Strecke beträgt etwa zwei Stunden, wobei diese Zeit sehr grosszügig kalkuliert ist. Wenn du schnell gehst und wenige Pausen machst, schaffst du es bedeutend schneller. Aber wir möchten so viele schöne Momente in uns aufnehmen, wie wir können.
Der Weg selbst ist sehr einfach zu gehen. Es gibt keine nennenswerten Steigungen, dafür richtig tolle Ausblicke auf winzige, goldfarbene Buchten. Immer wieder wirst du ab Abzweigungen vorbeikommen, die dich hinab zu den Buchten führen.
Übernachten im Abel Tasman Nationalpark
Die meisten Campingtouristen suchen sich einen Campingplatz in Totaranui. Das ist zwar nicht der nächstgelegene Ort zum Eingang des Nationalparks (das wäre Marahau), aber jener mit der grösseren touristischen Infrastruktur. In Totaranui findest du zwar nichts Weiteres als diesen Campingplatz jedoch einen wunderschönen Strandzugang und Natur pur. In den Sommermonaten (Dezember, Januar) wird es auf dem Campingplatz von Totaranui sehr voll. Das liegt unter anderem auch daran, dass viele Kiwis ihre Ferien hier verbringen. Wir sind überrascht, wie viele Wohnmobile auf dem Campingplatz sind.
Wir selbst haben uns dazu entschlossen, etwas ausserhalb zu übernachten und am nächsten Tag in den Nationalpark zu fahren. Unser Schlafplatz ist in Wai-O-Tapu Bridge Stellplatz und liegt knapp eine Stunde Fahrzeit von Totaranui entfernt. Wir sind also morgens in den Nationalpark losgefahren und am Nachmittag wieder weiter. Zwei Stunden im Auto waren für uns absolut in Ordnung.