Eine Wohnmobiltour nach Norwegen mit dem Wohnmobil war für uns ein absoluter Traum – was es wahrscheinlich für viele andere auch ist? Dieses Land hat so unheimlich viel zu bieten und könnte vielfältiger nicht sein. Deswegen möchten wir euch in diesem Beitrag von unserer Reise berichten und euch ein paar Erfahrungen und Reisetipps mit geben.
In diesem Blogartikel findest du viele hilfreiche Tipps zu Preisen, Maut und Einreisebestimmungen. Aber auch unsere Erlebnisse kommen nicht zu kurz, denn diese kannst Du gerne hier geniessen unsere abenteuerliche Wohnmobilreise durch die Norwegischen Landschaften nachlesen.
Der beste Weg in den Norden
Wir sind von der Schweiz einmal hoch gefahren. Hier hiess es einfach durchhalten und fahren, fahren.. Von Deutschland aus gibt es unterschiedliche Wege um in den Norden zu reisen. Du kannst entweder über Dänemark auf dem Land nach Schweden fahren. Dabei überquerst du zwei grosse Brücken, die zusammengerechnet knapp 200 Euro kosten. Ein guter Preis für zwei Brücken, aber diese zwei Bauwerke müssen wahnsinnig schön sein – haben wir von Verwandten und Kollegen gehört. Wir haben uns jedoch für die gemütlichere Variante entschieden: Die Fähre. Denn so konnten wir am Abend um 22 Uhr auf der Finnline-Fähre unsere Betten in der Kabine in Beschlag nehmen und am Morgen ausgeschlafen um 7 Uhr wieder in unser Wohnmobil steigen und von Malmö weiter ins Landesinnere fahren.
Die Frage aller Fragen!
Wie lange möchte und kann ich unterwegs sein?
Wer eine Reise nach Norwegen mit dem Wohnmobil machten möchte, muss sich eines klar sein – es ist ein unheimlich grosses Land und gerade die Ausbreitung vom Norden in den Süden ist gigantisch (nämlich knapp 2’000 km). Auf der anderen Seite gibt es in Norwegen sehr viel Sehenswertes (egal ob Fjorde, Bergen, Wälder, Wanderungen, etc.), was nicht zu unterschätzen ist. Deswegen empfehlen wir die Route anzupassen, je nach Zeit, die du zur Verfügung hast. Denn vergiss die langen Fahrzeiten nicht und dass dein Auge irgendwann mal müde sein könnte. Unserer Meinung nach empfiehlt es sich auch nicht für 2 Wochen einfach nur ans Nordkap heizen und wieder zurück, denn unterwegs gibt es noch so viele tolle Highlights, wo du auf deiner Norwegenreise nicht verpassen solltest.
Unsere Wohnmobiltour durch Norwegen
Damit du einen Einblick bekommst, welche Route wir mit dem Wohnmobil gewählt haben, zeigen wir sie dir hier auf einer Karte. So kannst du nachvollziehen, wo wir in den 4 Wochen (inkl. Schweden) entlanggefahren sind und vielleicht ist sie für deine Reiseplanung hilfreich – siehe auch die einzelnen Reiseberichte hier. Wir haben uns bei unserem Road-Trip einfach treiben lassen. Dementsprechend haben wir die meisten Highlight angefahren und dafür andere, vielleicht nicht so bekannte Regionen, ausgelassen. Aber das Nordkap musste bestimmt sein. Das war für uns ein grosses Ziel dieser Reise.
Frei stehen auf Rastplätzen oder Wanderparkplätzen
Das „Frei“ stehen ist geduldet, aber nicht explizit erlaubt – obwohl es die Einheimischen überall machen. Es wird toleriert, dass sich ein Caravan auf Parkplätzen, Rastplätze und öffentliche Plätze stellt, um dort eine Nacht zu schlafen. Stühle und Tische rausstellen, grillieren und die Markise raus drehen, ist davon jedoch ausgenommen. Auch wenn wir auf unserer Reise immer wieder genau das gesehen haben. Und dabei sind es nicht die Touristen, gerade die Norweger selbst, stellen sich mit ihren Wohnmobilen an die schönsten Plätze am See und campen, mit allem was dazu gehört.
Allerdings führt das auch dazu, dass an immer mehr schönen, freien Plätzen Schilder aufgestellt werden, die das Campen und übernachten dort explizit untersagen. Das ist schade, allerdings durchaus nachvollziehbar.
Campingplätze
Es gibt in diesem nördlichen Land auch jede Menge wunderschöne Campingplätze oder eben Stellplätze. Oftmals sind sie sehr naturnah und einfach gehalten. Da wir bei den meisten nur durchfuhren, können wir über die Sanitäranlagen nicht viel berichten. Preislich sind sie auch nicht übermässig teuer. Meist kostet eine Nacht umgerechnet 20 bis 25 Euro. Duschen oder die Nutzung der Waschmaschine muss extra bezahlt werden. Eine Dusche kostet ca. 1 Euro für 3 Minuten. Da wir knapp ausserhalb der Saison unterwegs waren, trafen wir oftmals keinen Besitzer des Campingplatzes an. So kann man sich gar nicht anmelden sondern muss lediglich das Geld für die Nacht in einen angeschriebenen Briefkasten werden und konnte sich anschliessend einen beliebigen Platz auswählen. Was jedoch mit der abgeschlossenen Sanitäranlagen passierte, können wir Euch nicht erzählen.
Ver- und Entsorgung
Ein weiterer Punkt, das Reisen in Norwegen mit dem Wohnmobil so einfach macht, ist die Ver- und Entsorgung. Es gibt immerMöglichkeiten sein Wasser aufzufüllen und seine Toilette zu entleeren. Nahezu in jeder grösseren Ortschaft gibt es mobile Entsorgungsstationen, wenn du nicht gerade auf einem Campingplatz bist. Oder auf grösseren Rastplätzen gibt es ein Zeichen, damit du sehen kannst auf welchem Rastplatz du deine Toilette leeren kannst oder das frische Wasser wieder auftanken kannst. Diese kommen sehr häufig vor.
Freies W-Lan und Internet
Es gibt fast in jeder grösseren Ortschaft die Möglichkeit ein freies W-Lan zu benutzen. So haben z.B. Supermärkte, McDonalds, Rema 1000 oder Espresso House etc. freie W-Lan Zugänge, wo du dich einloggen kannst. Manchmal reicht es, sich vor das Geschäft zu stellen und bei manchen musst du in den Laden gehen, um das freie Internet nutzen zu können. Wenn du lediglich deine E-Mails, Instagram/Facebook Account und Whats-App Nachrichten checken möchtest, reicht dieses Internet vollkommen aus. Wenn du mehr Internet brauchst, gibt es die Möglichkeit von einer Prepaid SIM-Karte. Die kannst du kaufen und wieder aufladen. Allerdings ist das mobile Internet relativ teuer, auch wenn die Netzabdeckung gut ist.
Lebensmittelpreise und Lebenshaltungskosten
Eines ist klar, es ist ein teures Pflaster, das können auch wir aus der Schweiz bestätigen. Wenn man durch den Supermarkt schlendert, dann fallen einem die Augen raus. Wasser für umgerechnet 1.70 Euro für den Liter oder eine Flasche Cola mit 1.5 Liter für 3 Euro – ist schon teuer.
Am günstigsten kann man bei Rimi oder Kiwi einkaufen. Obwohl dort günstig, für unsere Verhältnisse, immernoch eher hoch sind.
Auch das tanken von Diesel ist teuer. Wir haben im September 2018 für einen Liter Diesel knapp 1.63 Euro bezahlt. Die Preise für Benzin lagen in dieser Zeit bei ungefähr 1.80 Euro.
Auf diese Preise solltest du dich bei deiner Reise nach Norwegen mit dem Wohnmobil auf jedenfall bewusst sein. Sonst wird der Urlaub wesentlich teurer als du dir das vielleicht kalkuliert hast.
Sehenswürdigkeiten
Immer wieder kannst du dieses Symbol an der Strasse entdecken. Diese Blume weist auf eine Sehenswürdigkeit hin. Das kann ein Wasserfall sein oder eine alte Stabkirche. Es lohnt sich dem Symbol einfach zu folgen und nicht immer sind die Sehenswürdigkeiten kostenpflichtig.
Aber die Fahrt für sich selbst ist schon eine wunderschöne Sehenswürdigkeit. Ein wirklich tolles Highlight für uns waren die Elche am Strassenrand oder sogar die Rentiere auf der Strasse selbst. Diese Sehenswürdigkeiten kannst Du nur mit viel Glück finden 😉
Für alle, die vor Antritt der Reise schon ein paar Sehenswürdigkeiten einplanen wollen, empfehlen wir die Seite «Visit norway». Dorst kannst du dir die unterschiedlichsten Ausflugsziele aussuchen und du hast dort einen tollen Überblick über alle Sehenswürdigkeiten.
Landschaftliche Vielfalt
Was uns neben der Freundlichkeit der Menschen, mit am meisten begeistert hat, war die Landschaft. Mit jedem Kilometer, den wir gefahren sind, prägen sich neue Eindrücke ein und wir konnten gar nicht oft genug anhalten, um diese traumhaft schönen farbigen Kulissen in Bildern festzuhalten oder einfach mit blossem Auge zu bestaunen.
Dabei ist es ganz egal, ob Hochplateau, eisklare Flüsse, herrliche Fjorde oder Meer. Wir konnten uns gar nicht sattsehen an dieser unglaublich schönen Natur. Obwohl wir uns Schweizer viel gewohnt sind mit Bergen, Wasser und Landschaft: aber auch wir konnten zum Teil nur noch staunen. Gerade wenn man das Land auf vier Rädern erkundet, wird man in seinen Bann gezogen. Es lässt sich mit Worten kaum beschreiben und so musst du dieses Land, mit seiner unglaublichen Vielfalt einfach selbst erleben.
Reiseführer
Wir haben den Reiseführer von Badeker und finden ihn wirklich klasse. Du findest dort nicht nur tolle Sehenswürdigkeiten, Geschichte zum Land sondern auch jede Menge Tipps, damit du deine Reise unvergesslich machst.