Gondolaah, Gondoleeh, Gondoliih – die Rufe der Gondelfahrer
Venedig, Du hast mein Herz im Sturm erobert. Ob ihr nun Venedig für einen Tag oder am Wochenende besucht, fahrt hin und lasst euch nicht von den vielen negativen Berichten abschrecken.
Deshalb wollte ich mich seit gefühlten Ewigkeiten mit eigenen Augen davon überzeugen, ob die Lagunenstadt tatsächlich so abartig vollgestopft mit Touristen ist – oder ob das nur Gerede war. Taktisch klug habe ich mich dabei für den Sommer als Reisezeit entschieden. Scherz beiseite, das hatte natürlich andere Gründe, im Endeffekt lief es allerdings, um ehrlich zu sein, genau darauf hinaus. Aber vielleicht sollte ich besser von vorne anfangen.
Das Wassertaxi als das entspannteste Verkehrsmittel
Kurz nach dem parkieren auf dem Stellplatz ahnten wir noch nicht, was uns erwarten würde. Oder besser gesagt: Wir ahnten es schon, aber nicht in der Intensität, in der es uns dann erschlagen hat. Das Wassertaxi war jedenfalls ein erstaunlich Touristischer Anfang von Venedig: Über eine Stunde schipperte das Taxi mit einer handvoll anderer Leute auf die Lagune zu. Zum Glück haben wir uns nicht für das Wassertaxi entschieden, denn 2 Tage zuvor waren wir schon etliche Stunden auf dem Meer uns so entschieden wir uns für die einfache Bahn. Die Fahrt mit der Bahn kostet uns pro Person auch nur 1.50€ und nicht 7.50€.
Ja, es stimmt. Venedig ist sehr überlaufen. Und der Markusplatz ist um die Mittagszeit kaum zu ertragen. Aber kaum ist man 5 Minuten von hier weg, befindet man sich in den bezaubernden kleinen Gassen, die Venedig für mich so wertvoll gemacht haben. Die vielen Tagestouristen, vor allem die von den Kreuzfahrtschiffen, halten sich hauptsächlich an den Touristen Hotspots wie dem Markusplatz oder der Rialtobrücke auf. Aber glaubt mir, Venedig hat so viel mehr zu bieten.
Venedig ist ganz sicher der überlaufenste Ausflug in unseren Ferien. Die Entfernung von Piran oder Izola wird mit dem Auto in wenigen Stunden zurückgelegt.
Venedig ist eine Stadt, die man einfach gesehen haben muss. Der Ruhm vergangener Zeiten drückt sich in der monumentalen Grösse des St. Markus-Platzes mit der gleichnamigen Basilika, dem Dogenpalast, der Bibliothek Sansovini und vielen anderen geschichtsträchtigen Gebäuden aus und wird Ihnen Ihr Leben lang in Erinnerung bleiben. Hier kommen unsere Erinnerungen:
Rialto Brücke
Die Rialtobrücke, Ponte di Rialto, ist eins der bekanntesten Bauwerke in Venedig. Sie ist etwa 48 Meter lang und 22 Meter breit und überquert den Canale Grande. Um 1246 errichtete man an dieser Stelle eine Holzbrücke.
Canal Grande
Die Palazzi entlang der Wasserstrasse sind wirklich beeindruckend. Wir begutachteten das ganze von den Uferstegen am Rand des Canal Grande.
Piazza di San Marco
Neben der Rialtobrücke ist der Markusplatz wohl einer der touristisch überranntesten Orte auf der historischen Insel. Doch es gibt eine Tageszeit, da gehört der Platz, allein den Einheimischen. Keine Horden an Touristen probieren das perfekte Tauben-Selfie zu schiessen oder warten in der meterlange Schlange für den Einlass in die Markusbasilika.
Ein Tipp: Wenn ihr den Markusplatz menschenleer fotografieren wollt, stellt den Wecker auf 5:30 Uhr morgens und seid frühzeitig vor Ort dann habt ihr keine Venezianer und vorallem keine Touristen auf dem Foto. Es lohnt sich!
Gondel-Werkstatt Squero di San Trovaso
Zwischen all den urigen Gässchen und kleinen Kanälen liegt ein echtes Highlight. An der Zattere (Uferpromenade in Dorsoduro) findet man noch eine echte Gondel-Werkstatt. Sie ist immer noch in Betrieb. Die Werkstatt liegt am Kanal Rio San Trovaso. Von gegenüber kann man den Arbeitern zuschauen, wie sie die weltberühmten Gondeln bauen. Zu besichtigen ist die Werkstatt jedoch nicht und Sonntags hat die Werkstatt natürlich geschlossen. Einen Abstecher dort hin lohnt sich alleweil.
Was wir an Venedig so lieben ist, dass die Zeit in der Stadt stehen geblieben zu sein scheint. Natürlich passt sich die Stadt auch modernen Gegebenheiten an, wie beispielsweise den grossen Kreuzfahrtschiffen an, doch einige wenige Einheimische besinnen sich auch heute noch auf ihre Wurzeln und ihr Handwerk. Biege von der Fondamenta Zattere Ai Gesuati in die Fondamenta Nani ein und nach knapp 100 Metern kannst du auf der linken Seite den Squero di San Trovaso sehen. Das ist einer der wenigen Betriebe, die Gondeln und andere venezianische Boote noch in kompletter Handarbeit und wie vor hunderten vor Jahren herstellen. Mit ein bisschen Glück kannst du den Meistern beim Werkeln zuschauen. Führungen sind leider nur für Gruppen von mindestens 25 Personen möglich.