Aus unserer Erfahrung halten wir eine Rückfahrkamera für eine sehr sinnvolle Zusatzausstattung eines Wohnmobils. Beim Rangieren gibt es hinter dem Fahrzeug einen grossen, nicht einsehbaren Bereich. Als Fahrer siehst du nicht, was direkt hinter dem Fahrzeug geschieht. Da wird schon das Ausparken auf dem stark frequentierten Parkplatz eines Supermarktes zum Glücksspiel. Steht noch ein Kind oder einen Einkaufswagen hinter dem Wohnmobil?
Der Einbau einer Rückfahrkamera stand ganz am Anfang auf unserer Liste der Verbesserungen an unserem Knaus Sky Traveller. Im Netz finden wir innert Kürze eine passende Kamera für unser Wohnmobil, die ohne zusätzliche Bohrungen an die Verschalung des dritten Bremslichtes eingesetzt werden kann.
Mit wenigen Klicks erfolgt die Bestellung online und nach wenigen Tagen liegt die Kamera auf dem Basteltisch zu Hause. Damit beginnen die Arbeiten:
Die Kabelverlegung durch das Fahrzeug
Die Kabel sollten möglichst unsichtbar durch den Innenraum zum Radio geführt werden. Dabei wollen wir die Möbel nicht anbohren. So machen wir uns auf die Suche nach einem Kabelweg. Nach einigen Besichtigungen und kleinen Versuchen steht für uns fest, das Kabel auf der Beifahrerseite hinter den Verkleidungen der Oberschränke zu verlegen. So können wir die Verkabelung unauffällig in die Führerkabine ziehen.
Frohen Mutes machen wir uns an das Werk. Mit einem Zugdraht suchen wir den Weg nach vorne. Dafür müssen wir bei einigen Stellen die Kunststoffverkleidung in den Schränken leicht lösen. So gelangen wir schnell vom Bremslicht in den Innenraum und nach vorn in den Kleiderschrank bis zu den oberen Küchenschränken.
Jetzt beginnt die grosse Demontage in der Führerkabine. Die schwarze Fussabdeckung unten müssen wir abschrauben, um weiter voran zu kommen. Ebenso entfernen wir die Abdeckungsleiste auf dem Radkasten. Die Arbeit klingt schwieriger als es ist.
Nach der Befestigung aller Verkleidungen und Abdeckungen ist das Kabel verschwunden und klappersicher verlegt. Die ganze Aktion dauert nicht mal einen Vormittag. Dafür kennen wir nun unser Reisemobil noch besser als vorher mit all seinen Abdeckungen. Dieser Wissensstand wird uns bestimmt für ein nächstes Mal weiter helfen.
Die Montage an der dritten Bremsleuchte
Die Kameramontage klappt weiterhin wie geplant, da die Einbauanleitung vorsieht, das Alugehäuse von hinten festzuschrauben. Zum Glück befinden sich auf der Rückseite unsere Kleider-Oberschränke, sodass wir die Schrauben inkl. Bohrlöcher von innen nicht sehen können. Wir müssen lediglich das Alugehäuse kitten, damit auch bestimmt kein Wasser ins Innere gelangt.
Die Kamera sitzt sicher. Die Monitoranzeige und die Bremsleuchte funktionierten wie gewünscht. Zur Sicherheit dichten wir später noch die Kante zwischen Gehäuse und Fahrzeug mit Sikaflex ab.
Nun können wir unser Natel mit dem Kabel in der Führerkabine anschliessen und unsere Rückfahrkamera funktioniert einwandfrei.
Die Kamera hat Infrarotdioden verbaut und ist somit auch im dunkeln nutzbar. Der Preis ist sehr günstig und die Meinungen bei Amazon zum Produkt sehr gut. Volle Kaufempfehlung von meiner Seite. Die Kamera klemmt man idealerweise auf das Rückfahrlicht auf. Damit ist sie nur aktiv, wenn der Rückwärtsgang drin ist. Den Monitor klemmst du auf den Zigarettenanzünder, dann hat er nur Strom, wenn die Zündung an ist und zieht nicht aus Versehen die ganze Batterie leer.
Dieses Kamerasystem wird mit 20 m Kabel geliefert. Ist damit störungssicherer als das Funksystem. Macht aber auch mehr Arbeit beim Einbau. Das Display hat einen kleinen Sonnenschutz und das System ist im allgemeinen hochwertiger.
Die Rückfahrkamera wird mit 20 Meter Verlängerungskabel für Autoparksysteme (LKW / Bus / Van / Pick up / Anhänger / Wohnmobil / Fahrzeug) geliefert.
Die Kamera ist Wasserdicht und hat 18 Infrarot LED. Dies ist sehr hilfreich in der Nacht oder bei schlechtem Wetter.
Das Paket enthält zwei Arten von Halterungen für verschiedene Fahrzeugoptionen. Einfache und saubere Installation ist bei dieser Kamera gewährleistet.
Kabel ist besser als Funk
Grundsätzlich ist kabelgebundenen Rückfahrkamera- Systemen gegenüber Funkvarianten der Vorzug zu geben. Grund: Sie sind weniger anfällig für Störungen oder Bildausfälle. Das bedeutet aber auch: Du musst das Kabel von hinten nach vorne bis ins Cockpit verlegen. Je nach Wohnmobil ist das mal mehr und mal weniger anstrengend. Meist aber steht der Weg über den Fahrzeugboden offen und ist eine elegante Lösung ohne viel Aufwand – wie beim unserem Einbau des Rückfahrkamera – Systems. Wir sind sehr zufrieden und würden es nicht mehr her geben.
Abstandsmarken für mehr Überblick
Für uns sind die Abstandsmarken wichtig: In das Bild der Nahsicht werden für nochmals gesteigerte Sicherheit beim Rückwärtsfahren verschiedenfarbige Abstandsmarken eingeblendet. Die rote Linie ist 30 Zentimeter entfernt, die gelbe 1 Meter, die grüne 3 Meter. Die Nahsicht-Perspektive schaltet sich automatisch ein, wenn der Fahrer des Wohnmobils den Rückwärtsgang einlegt.
Wenn ein Veloständer an der Rückseite des Wohnmobil montiert ist, muss dieser unbedingt eingerechnet werden, denn dann ist die Kamera nicht mehr zu hinterst am Fahrzeug. Viele Veloständer benötigen 50 cm am Schluss des Fahrzeuges.
Unser Fazit zur Rückfahrkamera
Leidenschaftliche Camper können ihr Wohnmobil mit einem hochwertigen Rückfahrkamera-System besonders sicher machen. Gelegenheitsfahrer greifen vielleicht lieber zur günstigeren, kabellosen Variante, die dann auch im Pkw gute Dienste leistet.