Die Klippen hier in der Nähe des Örtchens Ribadeo sind ungefähr 30 Meter hoch. Und doch haben die Klippen von Praia das Catedrais keine Chance gegen die starken Mächte der Wellen, die täglich gegen die Felsen schlagen. Ebbe und Flut formen hier die Landschaft, nagen ohne Unterlass an dem harten Stein. Nach und nach werden so neue Formen in den Felsen gebildet, eine schöner als die andere.

 

Wir verliessen die Autobahn für einen kurzen Zwischenstopp am Strand namens Praia das Catedrais, sinngemäss also der Strand der Kathedralen. Für uns Schweizer ist das ein relativ unbekannter Strand, der kaum in einem Reiseführer erwähnt wird. So kannst Du dich sicherlich unser Erstaunen vorstellen, als wir auf dem gut besetzten Parkplatz um einen freien Stellplatz kämpfen mussten. Wie sich nämlich herausstellte, war der Strand bei einheimischen Familien überaus beliebt.

 

Denn der Name Praia das Catedrais ist hier Programm. So, wie die Gezeiten die Felsen nach und nach auflösen, entstehen durch Zufall die faszinierendsten und aussergewöhnlichsten Formen. Nicht selten fühlt man sich dabei an die grossen Meisterwerke der Kirchenbaukunst erinnert. Bögen und Brücken, Gewölbe und Höhlen scheinen auf die wunderlichste Art und Weise der Schwerkraft Stand zu halten. Steinpfähle stellen sich stur den Kräften der Wellen entgegen, bilden atemberaubende Labyrinthe und Gänge.

Dieser Strand ist nichts für Schwimmer oder Sonnenhungrige. Dieser Strand ist ein Strand fürs Auge. Licht und Schatten, die Jahreszeiten und Gezeiten ändern ständig das Bild, schaffen immer neue Ansichten. Perfekt für Fotografen, Naturliebhaber und für uns Touristen. Aber auch für Familien. Denn Kinder lieben es, die vielen verzweigten Winkel des Strandes zu erkunden.

 

Erkundung des Praia das Catedrais

Praia das Catedrais ist in der Tat so beliebt, dass wir eigentlich unseren Besuch vorher hätten anmelden müssen. Das wussten wir allerdings nicht, und so blieb uns nichts anderes übrig, als per Handy noch schnell das Online-Formular auszufüllen und das Ergebnis auf dem Bildschirm den Aufpassern zu präsentieren.

Eigentlich kein grosses Problem, denn der Eintritt ist gratis. Doch möchten wir doch dazu raten, diese Formalität bereits vor dem Besuch zu erledigen, denn das Formular fragt viele Daten ab, die sich nicht leicht per Handy ausfüllen lassen.

Hier kannst Du die Anmeldung ausfüllen:

Glücklicherweise herrschte Ebbe, denn ansonsten wäre der Besuch wohl unmöglich. Also auch das solltet ihr vor eurem Besuch noch einmal ganz genau abklären.

Unten angekommen, stand ich erstmal eine Weile auf dem festen weissen Sand, um die Atmosphäre in mich aufzusaugen. Die Flipflop auszuziehen, um den feinen kühlen Sand zwischen den Zehen zu spüren, erschien da ganz natürlich.

Gleich zu Beginn fielen mir die vielen Pfützen auf, die sich überall gebildet hatten. Ganz seicht und mit kristallklarem warmen Wasser gefüllt. Perfekt für Familien mit kleinen Kindern, die noch nicht schwimmen können und einfach nur im schlammigen Sand spielen wollen.

 

Kirchenschiffe der Natur

Auf ging es daher voller Freude zur Erkundungstour. Bald schon kamen wir an zahlreichen Höhlen vorbei – gerade gross genug, dass wir hineingehen konnten. Die Wände dieser Höhlen treffen im spitzen Winkel aufeinander, bilden gotische Bögen, ganz so wie in einer Kirche.

Wir gingen in einige dieser Höhlen hinein, hörten, wie unser Atem von den Wänden widerhallte, rochen den schwachen Duft des Meeres. Einige der Höhlen waren so tief, dass man in völlige Dunkelheit versinken konnte. Ein unheimliches Gefühl, so nah am Meer, besonders, wenn man bedenkt, dass diese Höhle bei Flut wahrscheinlich wieder komplett unter Wasser stehen würde.

Die Felsen, die dem Meer am nächsten standen, waren bedeckt mit Millionen und Abermillionen von kleinen Miesmuscheln. Wie ausserirdische Blumen klammerten sie sich an den Steinen fest und bildeten seltsam anmutende Formationen.

Für einige Augenblicke verlor ich mich in einem Labyrinth von Gängen. Wie Kirchenschiffe ragten die steilen Klippen um mich herum auf. An einigen Stellen tropfte Wasser herab; an dessen Verlauf hatten sich dicke grüne Teppiche aus Seegras gebildet.

Wenn ihr auch einen Besuch am Playa de las Catedrales im spanischen Galicien plant, dann vergesst nicht, euch vorher euer Tickets zu reservieren. Das geht recht einfach auf Englisch über diese Website.

 

Unser Parkplatz:

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