Ein Dorf, das nach der Erfolgsgeschichte von Heidi gebaut wurde?

Wenn wir 5 Tage im Heidiland unterwegs sind, gehört für uns das Heididorf einfach dazu. Und so machten wir uns von unserem Stellplatz in Bad Ragaz auf den Weg durch das Tal zu den gelben Weinbergen der Bündner Herrschaft. Hier in der Ostschweiz bringen diese Weinberge dank der vielen Sonneneinstrahlung einige der besten Weine hervor.

Vorbei am idyllischen Städtchen Maienfeld mit seinen engen Gassen erreichen wir bald den Kiesweg, welcher uns nach einem kurzen Spaziergang bis zum Souvenirladen im Heididorf führt.

Willkommen im einzigen wahren Heididorf der Welt!

Das Wichtigste zuerst: Wir müssen eine Eintrittskarte an der Kasse kaufen. (Erwachsene: CHF 13.90, Kinder ab fünf Jahren: CHF 3.90.) Endlich können wir die Heidibücher Geschichte live vor Ort erleben. Es ist irgendwie fast magisch, an dem Ort zu sein, an dem sich die Heidi-Geschichte abgespielt haben soll. Dies beginnt bereits im Souvenir-Laden, denn hier kannst du lokale Köstlichkeiten bis zu Heidi-Kostümen für alle Altersgruppen shoppen…

 

Das originale Heididorf in Maienfeld

Hier im Heididorf ist ausserdem die kleinste Poststelle der Schweiz! Wenn Du von hier aus eine Postkarte verschickst, wird diese mit einer speziellen Heididorf-Briefmarke abgestempelt. Der Eintritt berechtigt zum Besuch des Museums Heidiwelt, des Heidihauses und der Berghütte. Das Museum scheint ein guter Ausgangspunkt zu sein; es befindet sich auf der Etage direkt über dem Geschenkeladen.

Ich bin fasziniert von der Sammlung von Heidi-Büchern aus der ganzen Welt. Die Geschichte wurde in nicht weniger als 55 Sprachen übersetzt! Szenen aus den 18 Kinofilmen fügen der erstaunlichen Reichweite dieser Schweizer Geschichte noch eine weitere Ebene hinzu. Das Museum bewahrt auch die Originalrequisiten und Kostüme der letzten Heidi-Verfilmung auf.

Vor allem aber ist es eine Hommage an die Zürcher Autorin Johanna Spyri, die in der Nähe von Jenins eine Freundin besuchte. Bei einem dieser Besuche soll Spyri ein Mädchen kennengelernt haben, das zur Protagonistin ihres Romans Heidi werden sollte. 140 Jahre später inspiriert Heidi noch immer Menschen jeden Alters und jeder Herkunft.

Nach dem Museum klopfen Sie an die Türen des ursprünglichen Heidi-Hauses
Das Heididorf Maienfeld bemüht sich, so authentisch wie möglich zu sein und die rund 150’000 Besucher pro Jahr zu bewältigen.

Angesichts der Beliebtheit ist es völlig legitim, dass das Heidihaus ein Drehkreuz hat. Denn was sich hinter der hölzernen Eingangstür befindet, ist eine historische Sehenswürdigkeit, weilche du einmal in deinem Leben gesehen haben musst.

Das Heidihaus fühlt sich an wie ein Ort, an dem Heidi im Jahr 1880 gelebt hätte.
Es gibt einen Keller, der zur Aufbewahrung von Lebensmitteln diente. Oben am Küchentisch machen Heidi und Ziegenpeter ihre Hausaufgaben. Und im obersten Stockwerk befindet sich Heidis Schlafzimmer, das mit einfachen Holzmöbeln ausgestattet ist. Niedrige Decken erinnern an die damalige Kleinwüchsigkeit der Menschen.

Zugegeben, das Freilichtmuseum Ballenberg in Brienz ist vielleicht der umfassendste Ort, um die Geschichte der Schweiz zu erleben.

Aber das Heididorf steht dem Ballenberg in nichts nach, da es viele Artefakte und Erklärungen für diejenigen bietet, die etwas über das Leben in früheren Zeiten erfahren möchten. Besonders gut gefallen haben mir die vielen Details – ich könnte schwören, dass hier heute noch Menschen leben!

Grossvaters Berghütte von Heidi

Bevor Du das Heididorf verlässt, solltest du unbedingt den Weg hinauf zum Bauernhaus gehen. In dieser typischen Schweizer Berghütte findest du noch mehr Hinweise darauf, wie jemand zu Heidis Zeiten gelebt haben könnte.

Es gibt eine Küche mit offenem Herd und eine Vorratskammer mit verschiedenen Körben, in denen Scheinlebensmittel gelagert sind.

Und wenn du nach oben gehst und den Kopf aus dem mittleren Fenster steckst, hast du vielleicht gerade einen Heidi-Moment!

Für uns ist eines klar, dass du kein Heidi-Fanatiker sein musst, um diesen Ort zu geniessen. Ich hatte viel Spass dabei, auf Heidis Spuren zu wandeln und dabei eine Menge über Schweizer Traditionen zu lernen.

In der Geschichte besucht die Figur von Johanna Spyri nicht nur eine Privatschule in Frankfurt, sondern Heidi ging auch in dem Dorf, in dem ihr Grossvater lebte, in eine normale Schule. Wie es im 19. Jahrhundert in der Schweiz üblich war, befanden sich die Schulzimmer im Gemeindehaus. So war es auch in Maienfeld, und Johanna Spyri setzte Heidi in genau dieses Klassenzimmer.

Wie bei den meisten Exponaten im Heididorf Maienfeld erfahren die Besucherinnen und Besucher auch im historischen Klassenzimmer Interessantes über die Vergangenheit der Schweiz: Wie sah das Schulwesen in den 1880er Jahren aus? Und wie hat sich das schweizerische Bildungssystem entwickelt?

Schliesslich gibt es im Innern des Rathauses eine Kräuterstube. Almen wie diejenige, auf der Heidi wohnte, sind voll von wertvollen Pflanzen und Kräutern. Doch seit der Generation unserer Grosseltern ist das Wissen um die Verwendung dieser Kräuter zu Gesundheits- und Heilzwecken weitgehend verloren gegangen.

Hinweis: Unser Aufenthalt wurde von Heidiland Tourismus unterstützt – Vielen Dank hierfür. Unsere Leser dürfen wie immer sicher sein, dass wir hier stets unsere Ansichten und Begeisterungen vertreten.

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