Studentenstadt Groningen
Die kleine Studentenstadt Groningen liegt nur 50 km von der Grenze zwischen Deutschland und den Niederlanden entfernt und hat so einiges zu bieten!
Wir haben uns ein verlängertes Wochenende Zeit genommen, um Michi den Bruder von Thomas in der holländischen Kleinstadt zu besuchen sowie auch die Studentenstadt besser kennen zu lernen.
Die Meisten werden Groningen noch nie gehört haben, zumindest wir Schweizer nicht ;-). Die meisten fragen sich bestimmt gerade, wovon wir hier berichten.
Deshalb ein kurzer Überblick über Groningen
Groningen ist eine niederländische Provinz, mit der gleichnamigen Hauptstadt Groningen. Die gesamte Provinz hat grade mal ca. 200’000 Einwohner, aber auch ca. 50’000 Studenten, die sich auf die Rijksuniversiteit Groningen und die Hanzehogeschool verteilen.
Die (im Vergleich zur Einwohnerzahl) sehr hohe Anzahl an Studenten, ist auch dafür verantwortlich, dass de Bevölkerung Groningens zu den jüngsten Europas zählt. Wusstest Du das?
Von A nach B kommen die meisten Groninger (typisch niederländisch) mit dem Fahrrad. Michi der Bruder meint also: “Jeder der in Groningen wohnt, besitzt mindestens ein Fahrrad wenn nicht zwei.”
Ein Tour rund um den Hornsemeer/Patersworldsemeer ist ausgeschildert. Wir waren froh, dass wir City Bikes hatten: Der Weg war sehr gemütlich und légère. Aber eben, man muss nicht zwingend diesen Weg nehmen. Der freie Tag – es war Wochenende – obwohl es nicht mal so schönes Wetter war, lockte trotzdem einige Leute nach draussen, wir kreuzten und überholten ständig Spaziergänger mit Hund und Rennvelofahrer mussten uns überholen. orbei an der wunderschönen roten Windmühle mit einem gemütlichen Restaurant, wo wir eine kleine Limonade zu uns genommen haben. Die wunderschöne rote Windmühle lag direkt am Hornsemeer und am Patersworldsemeer. Wir fahren über Felder und durch Wälder, vorbei an Bauernhöfen. Bald zweigt ein Feldweg ab, relativ steil und schmal, also schon fast ein Singletrail, uns gefällt’s. Hinein in ein kleines Waldstück auf dem holprigen Weg, sieht cool aus! Bei der nächstgelegenen Parkbank legten wir eine Pause ein, gleichzeitig konnten wir ein schottisches Hochland Rind beobachten, wie es im hohen grünen Gras stand.
Auf dem altbekannten Weg ging es anschliessend nach Hause. Die ganze Strecke um diesen wunderschönen See war in etwa 12km lang, dieser Radweg ist sehr schön und in der grünen Natur gelegen.
In Groningen selber ist fast alles fussläufig erreichbar. Und wenn du dich für etwas entscheidest, das weiter ausserhalb liegt, dann kannst du einfach den Bus oder eben das Velo nehmen, denn das Busnetz ist in Groningen sehr gut ausgebaut.
Groningen hat kulturell so einiges zu bieten. Das Groninger Museum und auch das Het Nederlands Stripmuseum, wurden in unserem Reiseführer und auf Tripadvisor hoch gelobt. Aber auch der Kirchturm der Martinikirche und der kleine Garten Prinsentuin sollen ein schöner Anblick sein.
Da unsere Zeit leider sehr begrenzt war und Groningen unserer Meinung nach von den ganzen Gassen und insbesondere dem Markt lebt, haben wir uns nur den Kirchturm (übrigens Martinitoren genannt) angeschaut.
Martinitoren von unten
Bei dem Grote Markt und dem Vismarkt sind wir uns nicht ganz sicher, ob das Shoppen, Essen oder Sightseeing war.
Prinzipiell haben wir ja etwas gekauft aber leider nichts gegessen – war kurz nach dem Frühstück mit frischen Brötchen und feinem Nutella, aber diese Märkte sind so schön, dass ich sie einfach als Kulturgut anerkennen MUSS.
Grote Markt
Der Grote Markt befindet sich direkt gegenüber von der Martinikirche und beherbergt regelmäßig unterschiedlichste Stände.
Der Vismarkt (=Fischmarkt) befindet sich etwas weiter in Richtung Innenstadt. Auch hier gibt es regelmässig eine Vielzahl an Ständen, die hauptsächlich frische Lebensmittel handeln.
Fisch, Fleisch, Obst und Gemüse gibt es Dienstags, Freitags und Samstags auf den Märkten zu erwerben (9-17 Uhr) und Donnerstags, sowie an verkaufsoffenen Sonntagen (die es in Groningen eigentlich immer gibt, dann aber von 12-17 Uhr) findet man hauptsächlich Textilien und Handarbeit vor. Dienstags kann man Bio-Produkte auf dem Vismarkt erhalten.
Mein Tipp: Besucht die Märkte an einem Samstag, da gibt es die größte Auswahl und bringt unbedingt eine große Einkaufstasche mit!
Obst und Gemüse ist in Groningen einfach unschlagbar günstig. Drei Mangos bekommt man für einen Euro und auch Zucchini und Co. sind fast geschenkt. Was natürlich auch nicht fehlen darf sind die zahlreichen Käsestände mit leckeren und ausgefallenen Sorten (Ich habe einen orientalischen Käse mit allerlei Gewürzen und Datteln gekauft – sehr lecker!) aber an unseren Schweizer Käse kommen natürlich die Holländer nicht ran 😉 Aber auch der frische Fisch ist nicht zu übersehen! Was ich neben einer frischen Fischbox noch empfehlen kann, ist der frisch gepresste O-Saft von einem der zahlreichen
Obst-Stände. Ein halber Liter kostet grade mal zwei Euro und so eine kleine Vitaminbombe tut einfach gut!
Aber was ist mit den farbig frisch riechenden Blumen? Diese Marktstände verleihen einem einfach die Frühlingsgefühle. So viele bunte, frische und irgendwie glücklichen Blumen zauberten mir ein Lächeln ins Gesicht. Wer an diesem Blumenbouquet einfach vorbei marschieren kann – verstehe ich nicht.
Renaissancegarten mitten in Groningen
Vom Martinikerkhof führte uns der Weg weiter in einen wunderschönen Renaissancegarten, den Prinsentuin, am Turfsingel. Komplett von einer Mauer umgeben war er ein richtiger Ruhepol inmitten der Innenstadt von Groningen.
Da der Prinsentuin komplett hinter einer Mauer liegt, ist er eine wahre Oase der Ruhe inmitten des geschäftigen Stadtzentrums von Groningen. Besucher können den Garten über das Zonnewijzerpoort, das Sonnenuhrtor, am Turfsingel betreten. Über der Sonnenuhr steht eine lateinische Inschrift: “Tempus Præteritum Nihil Futurum Incertum. Præsens Instabile Cave Ne Perdas Hoc Tuum”. Dies lässt sich übersetzen mit “Die Vergangenheit ist nichts, die Zukunft ungewiss, die Gegenwart unbeständig. Verschwende nicht deine Zeit.”
Markante Giebel im Stil der holländischen Renaissance, sind etliche zu sehen, auch entlang der Grachten, auf denen – wie in Amsterdam – Wohnschiffe ankern. Steht man ahnungslos auf einer der Brücken, um das maritime Flair im Bild festzuhalten, ermahnt einen ein lautes Klingeln, das nicht von einem typischen holländischen Fahrrad rührt, schleunigst die Brücke zu verlassen. Es handelt sich nämlich um Zug- oder Drehbrücken, die entweder aufgeklappt oder zur Seite gedreht werden, sollte sich ein Schiff mit hohen Masten den Weg bahnen wollen. Eine Attraktion!
Auch die flachen Grachten-Ausflugsschiffe fahren nicht so problemlos.
Groningen lädt ein, entlang der Grachten zu schlendern, zu radeln oder eine Grachten-Fahrt zu unternehmen. Aufregend ist es, die Klapp- und Drehbrücken in Funktion zu beobachten!