Bled – hübsche Fotomotive aber mehr?
5 Must See’s wurden uns angepriesen: Eine davon haben wir fast umfahren (den See), eine erklettert (die Burg) und eine pfeilschnell verkostet (die Bleder Cremeschnitte à la „Kremsnita“). Die restlichen zwei (Vintgar Klamm und Boote namens „Pletna“) haben wir nur fotografiert, bzw. waren leider noch geschlossen.
Schon bei der Anfahrt kamen uns grosse Touristenbusse entgegen. Das dürfte ein kleiner Einblick in die Besucherströme des Hochsommers gewesen sein, denn der Bleder See ist nicht nur bei österreichischen Busreise Veranstaltern, sondern ganz offensichtlich auch bei asiatischen Gästen hoch im Kurs. Der Bleder See mit seiner winzig kleinen Insel mit der Marienkirche (übrigens die einzige Insel Sloweniens) ist eine kleines bisschen das St. Moritz von Slowenien. Im Internet sind zahlreiche wunderschöne Bilder vom See zu finden und genau diese Bilder haben uns dazu animiert, den See selbst einmal zu besuchen.
Danke Nebensaison: Wir fanden in Bled reichlich und grossräumig einen Parkplatz extra für Wohnmobile (was da wohl im Sommer los sein mag) und spazierten nach dem Hagelsturm zu Fuss zum See: Traumhafte Abendstimmung und idyllisch und konnten einen wunderschönen Blick auf den See geniessen. Wieder am Parkplatz angekommen – wo wir am Vorabend bei heftigem Gewitter angereist waren. Aber was ist, wenn wir in Bled sind und uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung macht? Während den letzten Reisen hatten wir meistens ein Wetterglück. Meistens war es sonnig und warm. Aber dieses Mal schickte uns Petrus dunkle Wolken voraus…
Burgbesichtigung von Bled
Am nächsten Morgen stiegen wir auf dem kurzen Wanderweg zur Burg hinauf. Wieder einmal sind rund 130 Höhenmeter gemeistert. Die 11 € Eintritt für die Burgbesichtigung sind uns zu viel, da wir eigentlich nur den Ausblick geniessen wollen. Statt dessen folgen wir einem Trampelpfad, der hinter dem Parkplatz beginnt. Hier erschliesst sich uns ein grossartiger Ausblick auf den See und die kleine Insel mit der Wallfahrtskirche.
Eine Umrundung des Bleder Sees (Blejsko jezero) ist ein Fixpunkt, wenn man zu Besuch ist. Der sechs Kilometer lange Rundweg wechselt zwischen Beton- sowie Waldweg und kann zu Fuss bequem in ca. 2 Stunden bewältigt werden. Die Wahrscheinlichkeit ist aber hoch, dass es etwas länger dauert, denn an sehr vielen Stellen muss man einfach stehenbleiben und die unfassbare Naturkomposition auf sich wirken lassen oder einfach die Touristen an sich vorbei ziehen lassen.
Eine kulinarische Spezialität aus dem Luftkurort, die du auf keinen Fall verpassen darfst, ist die Kremšnite (auf Deutsch “Cremeschnitte”). Die Beste soll es in der Konditorei Šmon (je 2,90 €) in der Nähe des Busbahnhofs geben – wir hielten uns diese Spezialität jedoch für später auf!
Die Entstehung des Sees finde ich sehr interessant: Die Form des Beckens wurde durch den Rückgang des Bohinjer Gletschers gebildet, wobei die kleine Insel im See das letzte Überbleibsel einer vormals riesigen Felsmasse ist. An manchen Stellen ist der Bleder See knapp 31 Meter tief, gespeist wird er durch unterirdische Quellen, von denen einige Thermalwasser liefern. Dadurch erreicht der See im Sommer 23 °C, was zum Schwimmen absolut ausreichend ist. Die Thermalquellen werden übrigens in den Pools dreier Hotels (Grand Hotel Toplice, Hotel Park und Hotel Golf) genutzt, allerdings muss das Wasser noch künstlich erwärmt werden.