Mehrere Jahrhunderte lang war Travemünde eine von Mauern umgebene Fischerei- und Lotsensiedlung. Erst ab Anfang des 19. Jahrhunderts erfolgte eine Öffnung und Erweiterung des Areals, das sich mehr und mehr zu einem beliebten Urlaubsort wandelte.
So konnte sich über die Jahrzehnte ein äusserst empfehlenswerter Ferienort an der Mündung der Trave in die Ostsee entwickeln.
Um die Vorzüge des Ortes hervorzuheben, beschreibe ich dir in diesem Artikel einen praktischen Spaziergang, der dich zu den schönsten Travemünde Sehenswürdigkeiten führt. So lernst du Lübecks nördlichsten Stadtteil – notfalls auch in kurzer Zeit – umfassend kennen.
Als Ausgangspunkt lege ich dafür den Bahnhof Travemünde-Strand fest, da ich hier auch als Hamburger Tagesausflügler starten würde. Über die Bertlingstrasse kann es von dort aus direkt zum Strand und zur Strandpromenade weitergehen. Selbstverständlich kannst du jedoch ähnlich gut an anderen Stationen in den Spaziergang einsteigen.
Die Travemünde Sehenswürdigkeiten entlang der Küste
1. Der Strand als erste Station im Travemünde Sehenswürdigkeiten Spaziergang
Der Travemünder Kurstrand verläuft direkt entlang der Strandpromenade und ist ein mehr als sehenswerter Sandstrand. Er ist nicht nur sehr breit, sondern liefert zusätzlich auch noch tolle Ausblicke auf die Ostsee an der Lübecker Bucht.
So lassen sich die zwischen dem Travemünder Hafen und dem offenen Meer pendelnden Schiffe beobachten, während man die Strandatmosphäre tankt. In den warmen Monaten gesellen sich ausserdem Strandkörbe mit in die Idylle.
Zu erkunden gibt es am Kurstrand darüber hinaus die Nordermole mit ihrem hübschen grün-weissen Leuchtturm. Diese befindet sich an der von vielen Schiffen befahrenen Stelle, an der die Trave in die Ostsee mündet.
2. Die Strandpromenade als eine der wichtigsten Travemünde Sehenswürdigkeiten
Strandpromenaden sind in Deutschland – dank so einiger Wirtschaftswunder-Bausünden – oftmals nicht immer der schönste Anblick. Travemünde ist in dieser Hinsicht eine erfreuliche Ausnahme.
Die Strandpromenade des Ortes entstand Ende des 19. Jahrhunderts. So galt bereits der Lübecker Nobelpreisträger Thomas Mann als Fan der Flaniermeile.
Die Bebauung der ca. 1,7 Kilometer langen Travemünder Strandpromenade kann sich bis heute sehen lassen. Sie gilt nicht umsonst als eine der schönsten Flaniermeilen in ganz Schleswig-Holstein. Lebhaft geht es hier nicht nur dank der Ausblicke über den Strand auf die Lübecker Bucht mit den vorbeifahrenden Schiffen zu.
Auch so einige einladende Geschäfte, Restaurants und Cafés ziehen Gäste vom Strand auf die Meile.
Darüber hinaus hat die Promenade zahlreiche Sitzmöglichkeiten für Picknicks sowie sehenswerte Gebäude wie das elegante Atlantic Grand Hotel zu bieten.
3. Spaziergang zum Brodtener Steilufer
Das Brodtener Steilufer beschreibt ein landschaftlich beeindruckendes Stück Steilküste zwischen Travemünde und dem benachbarten Niendorf.
Es liefert die Anlaufstelle für einen langen Strand- bzw. Küstenspaziergang. Für mich ist ein solcher Gang entlang der Küste das Beste, was Travemünde zu bieten hat. Trotz der vielen Felsen drängen sich einige Stellen sogar für ein Bad in der Ostsee auf.
Zu den Hauptreisezeiten füllen sich die Wege deutlich. Wer sich jedoch abseits der Ferienzeiten weiter vom Ortskern entfernt, muss die wunderschöne Küstenlinie nicht mit allzu vielen anderen Reisenden teilen.
Der Startpunkt für die Küstenwanderung befindet sich am Ende der Strandpromenade und damit am Grünstrand. Für den Hinweg empfehle ich das Gehen am Strand – und zwar einfach so weit, wie dir danach ist.
Ein beliebtes Ziel ist beispielsweise der etwa acht Kilometer entfernte Ort Niendorf. Der Spaziergang dorthin ist allerdings eine ganze Runde zu weit, wenn es dein Plan sein sollte, den von mir hier vorgeschlagenen Spaziergang entlang der Travemünde Sehenswürdigkeiten an einem Tag durchzuziehen.
Für den Rückweg bieten sich die Pfade oben auf der Klippe an. Dort überzeugen die Aussichten über die Bucht. Es reihen sich so einige malerische Passagen mit über die Klippen ragenden Bäumen, Waldstücken und schönen Wiesen aneinander.
Der Travemünde Sehenswürdigkeiten Spaziergang im historischen Stadtkern
4. Alter Leuchtturm als eine der wichtigsten Travemünde Sehenswürdigkeiten
Der Alte Leuchtturm von Travemünde hat als Leuchtfeuer seit 1972 keine Bedeutung mehr – als Wahrzeichen des Ortes und ältester Leuchtturm Deutschlands jedoch sehr wohl.
Seine Geschichte lässt sich urkundlich bis ins 13. Jahrhundert zurückverfolgen. Aufgrund von wiederholten Zerstörungen waren im Laufe der Jahrhunderte einige Neubauten nötig. Das heutige Klassizismus-Bauwerk stammt von 1827.
Im Inneren lässt sich das Maritime Museum erkunden und – nach 142 Stufen Anstieg – ein eindrucksvoller Ausblick über die Lübecker Bucht geniessen.
Öffnungszeiten: Täglich ausser montags von 13 bis 16 Uhr geöffnet. Im Juli und August verlängern sich die Öffnungszeiten auf 11 bis 16 Uhr.
5. Vorderreihe
Über die Trelleborgallee gelangst du vom Alten Leuchtturm zur Vorderreihe, die eine der bekanntesten Strassen des Seebades und eine der Hauptmeilen im historischen Kern des Ortes ist.
An der von zahlreichen Geschäften und Lokalen gesäumten Strasse geht es zumeist lebhaft zu, sodass für Unterhaltung gesorgt ist.
Eine der bekanntesten Travemünde Sehenswürdigkeiten an der Vorderreihe ist die Lübsche Vogtei an der Hausnummer 7. Dieses Giebelhaus aus Backstein war ursprünglich Sitz des Lübecker Stadtvogtes. Später wurde es als Sitz des Amtsverwalters und als Polizeirevier eingesetzt. Heutzutage dient es als Geschäftshaus mit Restaurant, Café und Atelier.
Einige Gebäudeteile stammen aus dem Mittelalter. Auffällig ist unter anderem das Portal mit dem Wappen aus Sandstein.
Ebenfalls hervorzuheben ist der kleine Markt, der einige Stände zu bieten hat, die überwiegend Lebensmittel aus der Region unters Volk bringen. Er findet von Montag bis Donnerstag Vorderreihe 21a ca. zwischen 8 und 13 Uhr statt.
6. Seebadmuseum Travemünde
Bei grösserem Interesse an der Geschichte Travemündes könntest du dem gleich an die Lorenzkirche angrenzenden Seebadmuseum einen Besuch abstatten.
Die dortige Ausstellung beschäftigt sich auf multimedialem Weg mit Travemündes Historie ab dem Jahr 1802. Zu den medialen Darstellungen gesellen sich Exponate, anhand derer du viel über die geschichtlichen Eckpunkte des Seebades erfahren kannst. Das ergibt sicherlich nicht nur für Regentage einen lohnenswerten Programmpunkt.
Öffnungszeiten: Von März bis Dezember täglich ausser montags von 11 bis 17 Uhr zugänglich.
Eintritt: 5 €
7. Fischereihafen mit seinen Lokalen als einer meiner Travemünde Tipps
Besonders viel maritime Atmosphäre kannst du am Fischereihafen nicht nur dank der ankernden Boote auf dich wirken lassen.
Das Areal kann zusätzlich mit zahlreichen Fischlokalen unweit der Priwallfähre punkten. Allen voran sind hier für meinen Geschmack „Königs Fischbrötchen“ und die „Fisch-Kombüse“ zu nennen. Letztere ermöglicht an warmen Tagen im Aussenbereich auch ein Beobachten des Treibens im Hafen.
Die weiteren umliegenden Lokale bieten allerdings bei grossem Andrang gute Ausweichmöglichkeiten.
Zu erwähnen ist für Fischfans ausserdem die Tatsache, dass hier einige Kutter noch direkt ihren frisch gefangenen Fisch verkaufen.
Um die nächste Station in meinem Vorschlag für einen Travemünde Sehenswürdigkeiten Spaziergang zu erreichen, müsstest du vom Fischereihafen zum direkt benachbarten Fähranleger gehen, um mit der Priwallfähre ans andere Ufer der Trave zu schippern.